Donnerstag, 14. Mai 2015

Eine lästige Pflicht!

Folge 23 meiner autobiografischen Erzählung :

Ich hatte mir mit der Lesearbeit für meine Diplomarbeit viel Zeit gelassen. Was einerseits an einer gewissen Unlust, andererseits aber auch an dem Lesestoff selber lag. Hitlers „Mein Kampf“ und Nietzsches „Also sprach Zarathustra“ fällt nicht gerade unter die Kategorie erbauliche Lektüre. Aber mir war klar, dass ich diese zweite Chance nicht ungenutzt lassen durfte und so begab ich mich nun an die konkrete Ausarbeitung.
   Die letzten zwei Wochen bis zum endgültigen Abgabetermin waren angebrochen und es wurde mir klar, dass es eng werden würde. Ich intensivierte meine Bemühungen, aber das häusliche Schreiben fiel mir nicht leicht. So fragte ich im Jesus-Haus nach und dort stellte man mir einen Raum und eine Schreibmaschine zur Verfügung.
    Der letzte Tag vor dem Abgabetermin war angebrochen und ich hatte noch große Teile der Arbeit zu korrigieren und zu tippen. Aber es war machbar! 
   Sabine, eine junge Frau aus dem Jesus-Haus, half mir abends einige Stunden  beim Tippen. Als sie mich gegen 22 Uhr verließ, war ein Ende abzusehen. Aber ich brauchte dann noch bis 3 Uhr morgens, bis der letzte Buchstabe tatsächlich getippt war.  

Als ich dann gegen Mittag die Diplomarbeit an der Fachhochschule einreichte, war ich erschöpft und erleichtert zugleich. Das war gerade noch mal gutgegangen. Alles Weitere lag nun nicht mehr in meiner Macht. 
   Aber ich hatte ein gutes Gefühl, denn ich hatte mich an die Absprache mit dem Professor gehalten und er hatte mir ja für diesen Fall ein „Bestehen“ auch zugesagt.
   Wie es jetzt auch enden würde, auf jeden Fall war die Last jetzt runter von meinen Schultern. Ich konnte nun wieder uneingeschränkt meinen Interessen nachgehen.