Donnerstag, 11. Juni 2015

Heilung und Fischfang




Folge 24 meiner autobiografischen Erzählung (1986):

Es gehörte zur guten Gepflogenheit des Jesushaus, dass Samstagabends meist ein interessanter Gast zur offenen Abendveranstaltung eingeladen wurde und die Predigt hielt. Ein amerikanischer Pastor mit Namen Miroud  ist mir da in besonderer Erinnerung geblieben.
    Pastor Miroud war ein großer, hagerer Man jenseits der siebzig, der im Gegensatz zu den anderen völlig ruhig und unaufgeregt predigte. Er strahlte eine große innere Ruhe und so etwas wie eine weise Gelassenheit aus. 
   Einige Jahre zuvor war er so schwer an Krebs erkrankt und hatte lange Zeit mit Chemotherapien und Bestrahlungen dagegen angekämpft. Dann aber eines Tages hatten die Ärzte ihm mittgeteilt, dass keine Hoffnung mehr bestünde. Sie entließen ihn zum Sterben nach Hause.
   "Herr,"  betete er eines Nachts, "ich habe im Grunde nichts dagegen zu sterben. Dann bin ich ja bei Dir. Aber der ganze Kampf gegen den Krebs. Soll das jetzt alles umsonst gewesen? Was für eine Niederlage!"
  So lag er resigniert in seinem Bett, als er auf einmal eine Stimme vernahm: "Lobpreise mich!" Überrascht richtete er sich auf, aber er war zu schwach zur Anbetung. Und so legte er eine Kassette mit dem "Halleluja-Lied" in den Recorder ein und ließ es mehrmals abspielen und sang leise mit.
  "Und während dieses wunderbare Hallelujalied ablief und ich sang, verspürte ich auf einmal, dass etwas in meinem Körper geschah, mich kraft und Wärme durchströmte.  Als das letzte Halleluja verklungen war, wusste ich: Ich bin geheilt!" 
  Tatsächlich bestäigten die Ärzte die Heilung am nächsten Tag. Der Krebs war zu ihrer großen Verwunderung komplett verschwunden. 

Aber mindestens genauso eindrucksvoll fand ich auch eine andere Geschichte, die er erzählte. Als junger Mann hatte er sein Studium in den Sommermonaten durch Fischfang auf einem großen See finanziert. Er hatte schon tagelang kaum etwas gefangen, als er dem Herrn sein Leid klagte: "Herr, du weißt, dass ich auf das Geld angewiesen bin. Und du weißt auch, wo sich die Fische aufhalten. Kannst du es mir nicht zeigen?"
  Urplötzlich kam ihm eine Stelle auf dem See in den Sinn, wo nie jemand fischte, weil man es dort für aussichtslos hielt. Ruder dorthin! Allen Zweifeln zum Trotz gehorchte er und warf an der Stelle sein Netz aus. Er machte einen riesigen Fang! 
  Als er später an Land die Fische nachzählte kam er auf 153! "Genauso viele Fische wie Petrus  damals auf dem See von Tiberias 
gefangen hat ( Johannes 21, 11). So hat mir der Herr auf recht humorvolle Weise gezeigt, dass es nicht etwa ein Zufall gewesen ist, sondern wirklich eine Eingebung von Ihm war."
   Und so machte er es dann an allen weitene Tagen. Er fragte immer nach wo sich die Fische aufhielten und folgte dann der Eingebung.  Er war damit so erfolgreich, dass die anderen Fischer über ihn irgendwann sagten. "Er denkt wie ein Fisch!"

Diese Geschichte nahm ich zum Anlass mich noch mehr auf die Führungen Gottes einzulassen. Wenn ER einen Bruder Miroud zeigen konnte, wo sich die Fische aufhielten, so konnte Er sicherlich auch mir ganz konkret den Weg weisen. Von da an begann ich vermehrt auf Fingerzeige zu achten.