Samstag, 26. Dezember 2020

Huberts Mißbilligung

  

Natürlich war Hubert ziemlich überrascht, als er mich mit einem Koffer in der Hand auf seinen Wagen zukommen sah. Er stieg aus und fragte: "Was ist passiert?" Ich wies auf den Koffer. "Lass uns den erst mal verstauen und und dann erzähl ich dir im Wagen nachher alles."

Wir hatten das Bibelschulgelände und Erzhausen hinter uns gelassen, als ich ihm mitteilte, dass ich die Schule verlassen hätte. Er schaute mich ungläubig an: "Wie bitte? Im Ernst?"
    Und so erzählte ich ihm, was im Büro von Bruder Krüger geschehen war und dann auch die Inspirationsgeschichte aus der Arche, die mich hatte so schnell jetzt auch meinem Abgang von der Bibelschule hatte zustimmen lassen.
    Hubert schüttelte mißbilligend den Kopf: "Aber du hattest eine Berufung von Jesus auf die Schule. Da wirft man doch nicht einfach die Flinte ins Korn!"
   "Ja, hätte ich vermutlich auch nicht gemacht, wenn nicht jene innere Stimme vor zwei  Wochen gewesen wäre. Das war so deutlich, dass ich da jetzt als eine Fügung Gottes verstanden habe", verteidigte ich mich.
   Er war in keinster Weise beindruckt und kritisierte mich noch eine ganze Weile recht hart. So hatte ihn noch nie erlebt. Er schien regelrecht erbost zu sein und wiederholte immer wieder: "Du hast gerade leichtfertig deine göttliche Berufung weggeworfen!"
   Schließlich schwiegen wir beide und ich ging in Gedanken noch einmal alles durch. Hatte Hubert vielleicht doch Recht und hatte Ich vielleicht doch zu schnell nachgegeben? Hätte vielleicht doch auf die versprochene Rückkehr auf die Bibelschule bestehen sollen?
 
Am übernächsten Tag trat ich dann von St.Tönis aus die Rückreise per Bahn nach Bremen an. Hubert war auch am nächsten Tag bei seiner Überzeugung geblieben und hatte mich erneut kritisiert. Er schien wirklich schwer von mir enttäuscht zu sein.
   Ich wiederholte meinen Standpunkt, dass ich angesichts der Botschaft durch die innere Stimme mich zu meiner Entscheidung veranlasst gefühlt und nach wie vor der Ansicht wäre, dass ich richtig gehandelt hätte. Im Übrigen wäre das ja nun eh nicht mehr zu ändern.
   Dies sah er letztlich dann auch ein, und so wurde es noch ein halbwegs angenehmer Tag im Hause von Hubert.
   Am nächsten Tag trat ich dann wie geplant per Bahn von St.Tönis aus die Rückreise nach Bremen an.
 



  



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