Dienstag, 9. Dezember 2014

Zwei göttliche Fügungen



Meine Abenteuer und Leiden in der Nachfolge Jesu

Folge 4:

Wo ich nun noch mal ganz an den Anfang meines Glaubenslebens zurückgegangen bin, möchte ich auch eine andere wichtige Begebenheit noch während des Düsseldorfer Kirchentages (1985) nicht unerwähnt lassen. Es geschah am vorletzten Tag. Ich hatte mich nachmittags wieder einmal in die Teestube des Jesus-Hauses begeben und war eingenickt, als mich plötzlich jemand wachrüttelte.


Ich blickte irritiert hoch in das freundlich lächelnde Gesicht eines jungen Mannes: „Hallo! Wir kennen uns doch!“ 
   Ich versuchte mich zu sammeln: „Eh, ja? Woher denn?“ Er lachte: „Ich bin der Ordner, der dich gestern ins JESUS-HAUS gelassen hat. Ich heiße Thomas!“ Er reichte mir die Hand. Im Nu war ich wieder hellwach: „Ach ja, jetzt erkenne ich dich! Danke nochmals … es hat sich wirklich gelohnt“ Ich lächelte ihn Freude strahlend an: „Ich bin nämlich inzwischen Christ geworden!“
  „Ja,“ entgegnete er, „ ich habe deine Geschichte schon von meheren gehört. Sie ist wie ein Lauffeuer herumgegangen. Aber ich wusste nicht, dass du die Person bist. Silke, meine Frau," er wies zur Theke hin, wo die junge rothaarige Frau vom Vortage (click 2) gerade einen Tee eingoss, "hat mir den Tipp gegeben: Da ist der seltsame Okkultist, der sich gestern bekehrt hat.“ Wir mussten beide lachen. 
   „Weisst du eigentlich, dass du normalerweise gar nicht erst ins JESUS-HAUS gekommen wärst, wenn ich nicht da gestanden hätte?“ „Na ja, klar,“ entgegnete ich, „du wolltest mich ja eigentlich erst auch nicht hereinlassen. Was hatte eigentlich deinen Sinneswandel bewirkt?"

Und nun erzählte er mir, wie sich diese Begebenheit aus seiner Sicht dargestellt hatte. „Ich kam gerade aus dem Gemeindebüro. Dort haben der Pastor und die Ältesten auf den Knien Busse getan, dass sie die komische Musikband ins Haus geholt hatten. Und sie haben Gott gebeten, trotzdem noch einen Segen daraus entstehen zu lassen. … Ich wollte gerade hoch in die Pastorenwohnung gehen, als ich auf einmal ganz deutlich ein inneres Drängen verspürte, runter zum Eingang zu gehen und dort einen der beiden Ordner abzulösen. Ich hatte gerade meine Position bezogen, als auf einmal du an der Türe auftauchtst und hereinwolltest.“ 
   Ich hörte gebannt zu. Die Szene war mir noch lebhaft vor Augen.(click 3) „Wir hatten strikteste Anweisung niemanden mehr ins Haus zu lassen. Sicherheitsbestimmungen … und wenn überhaupt, wären Andere natürlich vor dir dran gewesen.“ Ich starrte ihn an: „Ja, und warum hast du dann plötzlich nachgegeben?“
   Hätte ich normalerweise nicht gemacht!“, sagte er lächelnd, „aber plötzlich verspürte ich eine innere Stimme die sagte: Lass ihn durch! Und deshalb habe die Tür für dich geöffnet.“ 

Ich war sprachlos. So also war das gewesen. Langsam wurde das Bild immer klarer. Es war also eindeutig eine göttliche Fügung gewesen. „Danke“, sagte ich, „dass du Gott gegenüber so gehorsam warst!“ Er lächelte: „Ja, es sollte wohl alles so sein. Gott wusste, dass der Ordner, den ich abgelöst habe, dich mit Sicherheit nicht reingelassen hätte.“ 
   Wir unterhielten uns noch eine ganze Weile, bis er plötzlich sagte: „Hast du eigentlich schon mit Gerhard, dem Pastor, gesprochen?“ „Ich habe gestern Abend seine Predigt gehört.(click 4) Aber direkt gesprochen mit ihm habe ich noch nicht!“ „Solltest du aber … weisst du was, ich glaube er ist gerade oben im Gemeindebüro. Ich frag mal nach!“ Mit diesen Worten stand er auf und verließ die Teestube, noch ehe ich gross etwas dazu sagen konnte.
   Im Grunde genommen war ich nicht so in Stimmung für ein Gespräch mit dem Pastor des Jesus-Hauses. Andererseits, vielleicht sollte es ja so sein. Vielleicht war es ja jetzt auch wieder eine göttliche Fügung.

Nach etwa fünf Minuten kam Thomas zurück und sagte: „Komm, lass uns gehen. Der Pastor und einige Älteste warten auf uns. Wir hätten den Moment nicht besser abpassen können.“ Ich stand auf und gemeinsam stiegen wir die Treppe zum Gemeindebüro hoch. 
   Ehrlich gesagt hatte ich mir keine rechte Vorstellung davon gemacht, was mich eigentlich nun dort oben erwarten würde. Aber wenig später sass ich im Pastorenzimmer auf einem Stuhl dem Pastor gegenüber und erzählte ihm nun auch noch mal kurz meine Bekehrungsgeschichte. In der Nähe standen drei Männer mittleren Alters, die Ältesten der Gemeinde, und Thomas und hörten ebenfalls zu. Alle Anwesenden strahlten eine gewisse gelassene Ernsthaftigkeit aus, was vielleicht auch ein wenig daran lag, dass vier Bartträger unter ihnen waren. Ich war nicht eingeschüchtert, aber schon etwas beeindruckt.
    Als ich meine Geschichte beendet hatte, sagte Gerhard B., der Pastor: „Eine ungewöhnliche Geschichte! Preis den HERRN, er hat ein grosses Wunder getan … aber sag mal, Heiner, ist mit dir schon wegen der esoterischen und okkulten Sachen für dich gebetet worden?“ Ich erzählte ihm die Geschichte von der nächtlichen Wohnungssäuberung (click 5) und das Mike und Uli auch schon für mich gebetet hatten. „Nein, das meine ich nicht, sagte Gerhard B. … ich meine ob du schon Buße über deine Verfehlungen getan hast und ein Lossagungsgebet erfolgt ist.“ Ich schaute etwas irritiert an: „Buß und Lossagungsgebet?“


   „Ja“, fuhr Gerhard B. fort, „Totenbefragung und Umgang mit Astrologie und anderen magischen Dingen wird in der Bibel als schwere Sünde vor Gott bezeichnet.(5) Aber wenn wir sie ihm bekennen, ist er treu und gerecht und vergibt sie uns! Wärst du bereit dazu?“ „Ja, klar“, entgegnete ich. „wenn das sinnvoll ist mache ich das gerne.“ „Gut“, sagte Gerhard, „dann lass uns beten!“ 

Und so kam es, dass ich im Gebet alle meine esoterischen und okkulten Sünden vor Gott bekannte und IHN im Namen Jesu dafür um Vergebung bat. Und dann der Pastor, die drei Ältesten und Thomas ihre Hände auf mich legten und mir die göttlicheVergebung zusprachen. Dann sagte ich mich – auf Weisung von Gerhard – von allen esoterischen-okkulten Praktiken und Verbindungen in die Geisterwelt los und dann betete noch jeder einmal einzeln für mich.
     Der ganze Vorgang mochte vielleicht eine halbe Stunde gedauert haben. Als ich wenig später mit Thomas wieder die Treppe hinunterging, hatte ich das Gefühl als wenn eine Last von mir abgefallen wäre. Ich verspürte einen tiefen inneren Frieden in mir, wie ich ihn nur mal als Kind nach einer Beichte empfunden hatte. Nun wusste ich, dass mir wirklich meine Sünden vergeben worden waren.Und es   tatsächlich eine weitere göttliche Fügung gewesen war. 


    „Danke,“ sagte ich wenig später zu Thomas, „du hast eine Menge für mich getan. Der Herr segne dich dafür!“ Er lächelte: „Vom Herrn gebraucht zu werden ist schon ein Segen! Bis bald!“ Und nach diesen Worten ging er in die Teestube zurück, während ich mich in die Bücherstube begab.

Folge 3: hier

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